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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Schulj. 4 - S. 27

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 27 — B. Erdkunde. I. Aöerficht über Deutschland. 1. Lage. Unser großes deutsches Vaterland erstreckt sich von dem Hochgebirge der Alpen bis zur Nord- und Ostsee. 2. Höhenstufen. Wie der Lauf der meisten größeren Flüsse zeigt, fällt Deutschland von Süden nach Norden zu ab. Es lassen sich drei Höhenstufen unterscheiden: Im Süden liegt das Hochgebirge der Alpen. Weiter nach Norden zu breitet sich das Süd - und Mitteldeutsche Bergland aus; es ist von geringerer Höhe als die Alpen und wird darum Mittelgebirge genannt. Den ganzen Norden nimmt die Norddeutsche Tiefebene ein. 3. Flüsse. Deutschland wird von 6 Hauptströmen durchflossen. Die Donau durchzieht Süddeutschland von Westen nach Osten, die übrigen Ströme haben im allgemeinen eine nördliche Richtung. Der Rhein durchströmt Westdeutschland, Weser und Elbe durchfließen Mitteldeutschland, Oder- und Weichsel Ostdeutschland. Rhein, Weser und Elbe münden in die Nordsee, Oder und Weichsel in die Ostsee. Ii. Das deutsche Mpeulaud. 1. Lage. Südlich von Deutschland erhebt sich das gewaltige, gipfelreiche Hochgebirge der Alpen. Ein kleiner nördlicher Teil von ihm, der zu Deutschland gehört, heißt Deutsche Alpen. In ihnen liegt der höchste Berg Deutschlands, die fast 3000 m hohe Zugspitze. Etwas niedriger als die Zugspitze ist der Watzmann. Am Fuße seiner schroff herabfallenden Wände liegt der herrliche Königssee. 2. Klima. Da die Luft nach der Höhe zu kälter wird, haben die hohen Alpen ein rauhes Klima. Von dem Wasserdampf der Wolken wird in dieser kalten Luft ein Teil zu Wasser verdichtet und fällt als Regen oder Schnee nieder. Somit sind die Alpen reich an Niederschlägen. Auf hohen Gipfeln, z. B. auf der Zugspitze, ist die Kälte schon so groß, daß hier jahraus, jahrein fast nur noch Schnee fällt. Wenn sich die Schneemassen durch den starken Druck in Eis verwandeln und langsam zu Tal schieben, heißen sie Gletscher. Sie schmelzen an ihrem unteren Ende und bilden die Quelle der meisten Alpenflüsse. Eine stete Gefahr für die Alpenbewohner sind die Lawinen, das sind gewaltige Schneemassen, die sich besonders bei Tau-

2. Schulj. 4 - S. 29

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 29 — 3. Der Böhmerwald beginnt in der Nähe der Donau und zieht in nordwestlicher Richtung bis zum Fichtelgebirge. Er ist mit großen Buchen- und Tannenwäldern bedeckt. — Die arme Gebirgsbevölke-rung pflegt den Wald und verarbeitet sein Holz zu Möbeln, Zündhölzern, Holzschuhen und dergl. Viele verdienen ihr Brot in Glashütten und Porzellanfabriken. 4. Klima und Bodenerzeugnisse. Die Hochebene hat trotz ihrer südlichen Lage ein rauhes Klima; denn sie liegt etwa 500 m hoch und kann von den rauhen Nordwinden ungehindert durchzogen werden, während die wärmeren Südwinde nicht eindringen können. Nirgends gedeiht der Wein. Der Boden besteht vorwiegend aus Sand, daher ist seine Fruchtbarkeit gering. Eine Ausnahme macht das Donautal, wo Getreide und Hopfen ganz vorzüglich gedeihen. - ■ Die Bewohner beschäftigen sich besonders mit Ackerbau und Viehzucht. Iv. Jas Kchwübifch-frankische Ktufenland. Das Stufenland von Schwaben und Franken bildet ein Dreieck. Der Deutsche Iura, der Schwarzwald, der Thüringer Wald und die Rhön umschließen es. 1. Das Fränkische Stufenland senkt sich von Norden und Süden stufenartig dem Maintale zu. — Der Main entspringt auf dem Fichtelgebirge und fließt nach Westen. Gebirge stellen sich ihm häufig in den Weg und zwingen ihn, sich bald nach Norden, bald nach Süden zu wenden. Bei Mainz mündet er in den Rhein. — Das Maintal hat fruchtbaren Boden und wegen seiner geschützten Lage ein mildes Klima. Daher gedeihen hier nicht nur Getreide, Obst, Tabak und Hopfen, sondern auch Wein. 2. Das Schwäbische Stufenland ist ein welliges Hügelland und senkt sich zum Tale des Neckars. — Der Neckar entspringt auf dem Schwarzwalde, durchfließt das Schwäbische Stufenland und mündet in den Rhein. Der Boden des Stufenlandes ist fruchtbar, das Klima milde. Obst-, Getreide- und Weinbau liefern daher reiche Erträge. V. Die Aberrheinische Tiefebene und ihre Wandgebirge. 1. Lage. Die Oberrheinische Tiefebene liegt im Südwesten Deutschlands, zu beiden Seiten des Rheines. Sie wird im Osten vom Schwarzwalde, im Westen vom Wasgenwalde begrenzt. 2. Der Schwarzwald. Vom Rheinknie bis zum Neckar erstreckt sich das Waldgebirge des Schwarzwaldes. Im Süden erreicht er eine Höhe von 1500 m, nach Norden zu wird er allmählich niedriger. Seine höchsten Erhebungen bilden kahle Hochflächen, seine Abhänge sind im unteren Teile mit Laubwald, im höhergelegenen mit Nadel-

3. Schulj. 4 - S. 32

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 32 — Bei Bingen wendet sich der Rhein nach Nordwesten und durchfließt in einem tiefen, engen Tale das Schiefergebirge. Da, wo der Fluß die Biegung beginnt, liegt mitten im Rhein auf einem Felsen der Mäuseturm = Mautsturm (Maut — Zoll). Mit diesem Turme bringt die Sage zu Unrecht den Erzbischof Hatto von Mainz in Verbindung. Zwischen meist steilen und oft 300 m hohen Felswänden wälzt der Rhein seine Fluten dahin. Wein- und Obstgärten bedecken die Bergabhänge; altersgraue Ruinen, weinumrankte Schlösser und Landhäuser sind entweder gleich Schwalbennestern an die Felsen geklebt, oder sie schauen vom hohen Bergesrand ins tiefe Tal herab. Am Fuße der Bergwände bleibt mitunter kaum Platz für die Eisenbahnen, die sich an beiden Ufern entlang ziehen. Häufig müssen sie in langen Tunnels die Felsenvorsprünge durchbrechen. Der bekannteste ist der am rechten Ufer gelegene Loreleyfelsen. Der Sage nach erscheint auf ihm in mondhellen Nächten die schöne, aber den Schiffern so gefährliche Stromnixe Lore. Wo die Felswände ein wenig zurücktreten, füllen den Raum zwischen Fluß und Fels malerisch gelegene Städtchen aus. Unterhalb Bonns tritt der Rhein in die Norddeutsche Tiefebene ein. Er fließt an der größten und wichtigsten Handelsstadt des Rheintales, an Köln, vorbei, wendet sich nach Westen, betritt Holland und mündet in die Nordsee. Rückblick: Der Rhein und seine Nebenflüsse. Vii. Jas Kesfische und das Weserbergland. 1. Das Hessische Bergland erstreckt sich vom Rheinischen Schiefergebirge bis zur Werra. Seine höchsten Erhebungen, Vogelsgebirge und Rhön, liegen im Süden; beide werden durch das Fuldatal getrennt. Vogelsgebirge und Rhön sind kalte und unfruchtbare Gebiete. Die Abhänge sind mit Wald bedeckt, auf den Höhen dagegen wechseln kahle Felsen mit Sümpfen und sauren Wiesen. Mit Ausnahme der Täler ist das Bergland durchweg unfruchtbar; es ist daher dünn bevölkert, und seine Bewohner sind arm. Neben dem Ackerbau und der Viehzucht bildet die Leinenweberei eine Hauptbeschäftigung. 2. Das Weserbergland. Nördlich des Hessischen Berglandes verläuft auf beiden Seiten der Weser das Weserbergland. Zu den Weserbergen, welche den südwestlichen Teil Braunschweigs durchziehen, gehören der sandsteinreiche Solling (Sollinger Platten), der waldreiche Hils und der schmale Ith. In einiger Entfernung vom linken Weserufer zieht in nordwestlicher Richtung der Teutoburger Wald. Sein nordwestlicher Teil birgt im Innern Kohlen und Eisen. (Hermannsdenkmal bei Detmold.)

4. Schulj. 4 - S. 35

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 35 — des Harzer Bergbaues. Die saftigen Wiesen laden ein zur Viehzucht (Harzer Kühe), der fruchtbare Boden des Unterharzes zum Ackerbau. In den Sommermonaten bringt der äußerst starke Besuch von Fremden, die durch die Schönheiten des Harzes angelockt werden, lohnenden Nebenerwerb. Ix. Jas Erzgebirge und das Sächsische Wergland. 1. Das Erzgebirge zieht auf der Grenze zwischen Böhmen und dem Königreiche Sachsen vom Fichtelgebirge bis zur Elbe. Während es nach Süden steil abfällt, geht es nach Norden ganz allmählich in das fruchtbare sächsische Flachland über. Wenn auch der Erzreichtum nicht mehr so bedeutend ist wie früher, so werden doch auch heute noch beträchtliche Mengen von Silber, Nickel, Blei und Zinn zutage gefördert. Am Nordabhange breitet sich in der Umgegend von Zwickau ein reiches Steinkohlenlager aus. Das Elbsandsteingebirge liegt zu beiden Seiten der Elbe. Es ist stark zerklüftet. Hoch und steil ragen seine Felsensäulen empor, kühne, schwindelerregende Felsenbrücken führen über dunkle Abgründe, wie Mauern erheben sich die hohen Felsenufer der Elbe^aus dem Tale. Daher nennt man dies Gebirge auch wohl die „Sächsische Schweiz". Das Klima ist im hochgelegenen Erzgebirge kalt und feucht. Die Hochflächen des Kammes sind daher vorwiegend mit Nadelwald bewachsen. Nur an den geschützten Stellen sucht der Mensch dem steinigen Boden etwas Kartoffeln und Hafer abzuringen; nicht selten sieht er sie aber noch vor völliger Reife unter dem frühen Schnee verschwinden. — In den geschützten Tälern des Elbsandsteingebirges gestattet das milde Klima den Weinbau. 2. Die Elbe. Der Hauptfluß ist die Elbe. Ihre Quelle liegt auf der Südseite des Riesengebirges in Böhmen; sie stießt zuerst südlich, wendet sich dann nach Nordwesten und durchbricht das Elbsandsteingebirge. Nach langem Laufe durch die Norddeutsche Tiefebene mündet sie unterhalb Hamburgs bei Cuxhaven in die Nordsee. Von links führt ihr die Mulde die Gewässer des Erzgebirges zu. 3. Bewohner. Mannigfaltig ist die Beschäftigung der Bewohner. Im fruchtbaren Sächsischen Berglande werden Getreide, Rüben und Gemüse angebaut. Bei Zwickau fördert der Bergbau Kohlen zutage. In der Umgegend sind deshalb viele Fabriken entstanden. Spinnerei, Weberei, Strumpfwirkerei und die Herstellung von Maschinen werden hier in großartiger Weise betrieben. Im Erzgebirge bildet der Bergbau auf Silber, Blei, Nickel und Zinn die Hauptbeschäftigung. Daneben verdient sich die zahlreiche, aber arme Bevölkerung durch Spitzenklöppeln, Weben, Strohflechten, durch Herstellung von Spielwaren und Musikinstrumenten, durch 3*

5. Schulj. 4 - S. 28

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 28 — Wetter von den Bergabhängen loslösen und dann donnernd zu Tal rollen. 3. Deutsche Alpeirflüsse. In den regenreichen Alpen entspringen viele Flüsse. Die Gewässer der deutschen Alpen sammeln Iller, Lech, Isar, Inn, die sämtlich der Donau zufließen. 4. Anbau. Das rauhe, regnerische Klima erschwert den Anbau des Getreides, begünstigt aber Gras- und Baumwuchs. Die Täler sind daher mit Wiesen, die Bergabhänge im unteren Teile mit Laubwald, im höher gelegenen mit Nadelwald bedeckt. Wo infolge der Kälte kein Baum mehr gedeihen kann, überzieht sich in den Sommermonaten der Boden mit kurzen, aber würzigen und nahrhaften Kräutern. Hier ist das Gebiet der Almen oder Matten, wo der Senn während der Sommerzeit einsam mit seiner Herde weilt. Auf jeder Alm erheben sich mehrere Sennhütten, das sind einfache, aus Brettern erbaute Häuschen. Sie dienen entweder dem Sennen als Wohnung oder dem Vieh als Zufluchtsort bei Unwetter. 5. Beschäftigung der Bewohner. Obenan steht die Viehzucht mit Butter- und Käsebereitung. Die ausgedehnten Wälder laden ein zur Waldwirtschaft: Holzfällerei, -flößerei, -schnitzerei, -sägerei. Die östlichen Alpen sind in ihrem Innern sehr reich an Salz, das von dem Bergmanne zutage gefördert wird. Außerdem bringt der starke Fremdenverkehr in den Sommermonaten reiche Einnahmen. Iii. Me Aberdeutsche Kochebene. 1. Lage. Zwischen den Alpen im Süden, dem Deutschen Jura und dem Fichtelgebirge im Westen und Norden und dem Böhmerwalde im Osten breitet sich die Oberdeutsche Hochebene aus. Der Teil von ihr, der südlich der Donau liegt, heißt Schwäbisch-bayerische Hochebene. 2. Der Deutsche Jura. Er zieht vom Südende des Schwarzwaldes bis zum Fichtelgebirge. Der südwestliche Teil fällt nach Norden steil ab. Aus der Ebene, die ihm vorgelagert ist, erheben sich zwei steile Bergkegel, der Hohenzollern und der Hohenstaufen. Der Rücken des Jura ist 3—6 Stunden breit. Er bildet eine öde, kahle Fläche mit rauhem Klima, da sie der kalte Nordwind ungehindert bestreichen kann. Der dürftige Graswuchs bietet nur dem genügsamen Schafe hinreichend Nahrung. Einen lieblichen Gegensatz zur Hochfläche bilden die wasserreichen Quertäler mit ihren Obsthainen, Gemüsegärten und saftigen Wiesen. Von den Bodenschätzen des Jura ist am wichtigsten der Schiefer, der zu Dachsteinen, Tischplatten und dergl. verarbeitet wird. Die Hauptbeschäftigung der geringen und ärmlichen Bevölkerung bilden Landwirtschaft, Obstbau, Viehzucht und die Gewinnung und Verarbeitung des Schiefers.

6. Schulj. 4 - S. 31

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 31 — Main und Neckar fahren viele Schiffe, die mit allerhand Waren beladen sind. Ausgeführt werden die Erzeugnisse Süddeutschlands: Holz, Wein, Bier, Tabak, Obst und Baumwollenzeuge, eingeführt dagegen Kohlen und Baumwolle. Vi. Das Rheinische Fchieserqebirge. 1. Lage. Es liegt zu beiden Seiten des Rheins nördlich von der Oberrheinischen Tiefebene. Seinen Namen führt es nach dem Schiefer, der sich in seinem Innern findet. — Das ganze Gebirge bildet eine wellige Hochfläche, Das Rheintal teilt das Gebirge in einen Ost- und Westflügel. Der grüßte Teil des Gebirges hat wegen seiner hohen, offenen Lage und wegen der Nähe des Meeres ein rauhes und feuchtes Klima. Da der Boden auch unfruchtbar ist, so ist die Hochfläche in ihrem nördlichen und westlichen Teile größtenteils mit Moor und Heide bedeckt. Nur hier und da findet sich Ackerland; es bringt etwas Hafer und Kartoffeln hervor. 2. Der Taunus. Einen freundlichen Eindruck gewährt der Taunus. Er bildet den südlichsten Teil des Ostflügels. Prächtige Wälder bedecken die Höhen, Obstgärten, Weinpflanzungen und Fruchtfelder schmücken die geschützten, sonnigen Taler. Im Taunus entspringen zahlreiche heilkräftige Quellen, die bedeutende Badeorte ins Leben gerufen haben. Das berühmteste Bad ist Wiesbaden. — In seinem südwestlichen Teile heißt der Taunus Niederwald; auf ihm erhebt sich das Niederwald- oder Nationaldenkmal. Nördlich vom Taunus ergießt sich die Lahn in den Rhein. 3. Das Sauerland birgt in seinem Innern reiche Schätze an Steinkohlen und Eisen. Hier reiht sich eine Fabrikstadt an die andere, und ein Wald von Schornsteinen bedeckt die rauchigen Täler. Die bedeutendsten Fabrikstädte sind Esten und Elberfeld-Barmen. 4. Hunsrück und Cifel sind öde Hochländer am linken Rheinufer. Zwischen beiden liegt das enge, weinreiche Moseltal. 5. Der Rhein von Mainz bis zur Mündung. Von Mainz bis Bingen durchfließt der Rhein in westlicher Richtung den vielbesungenen Rheingau. Kalkhaltiger, fruchtbarer Boden und ein vor kalten Nordwinden geschütztes Klima haben diesen Himmelsstrich zu dem gesegnetsten Deutschlands gemacht. Hier gedeihen „goldne Saaten in den Tälern, auf den Bergen edler Wein". Eine schmucke Ortschaft reiht sich an die andere und spiegelt sich in den grünen Fluten des Stromes, der von Schiffen aller Art belebt ist. Vom Niederwald herab schaut auf all diese Pracht das Nationaldenkmal, welches das deutsche Volk zum Andenken an den Krieg von 1870/71 und an die Wiederherstellung des Deutschen Reiches errichtet hat. —

7. Schulj. 4 - S. 36

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 36 — Kräuter- und Beerensuchen ihr kärgliches Brot. — In der Lausitz ernährt vorwiegend die Weberei die arme Bevölkerung. Im Elbsandsteingebirge wird der Sandstein zu Bausteinen verarbeitet und auf der Elbe in die steinarmen Gegenden der Tiefebene versandt. Dazu kommen hier große Einnahmen aus dem starken Fremdenbesuche. X. Die Sudeten. Tie Sudeten erstrecken sich vom Elbsandsteinaebirae in südöstlicher Richtung bis zur Oder. 1. Das Riesengebirge ist das höchste unter den deutschen Mittelgebirgen. Wie eine gewaltige Mauer von über 1000 m Höhe steigt sein Kamm von der Nordseite her steil empor. Auf ihm erhebt sich die Schneekoppe bis zu 1600 m Höhe. — Eigentümlich sind dem Riesengebirge die Bauden, das sind einzeln stehende, aus Holz gebaute Häuser, von denen man über 3000 im Gebirge zählt. In ihnen wohnt der Riesengebirgler, um in der Nähe seiner Rinder- und Ziegenherden zu sein, denen die würzigen Kräuter der Bergweiden eine treffliche Nahrung bieten. An das Riesengebirge knüpfen sich viele Sagen. Fast alle erzählen von dem neckischen, aber auch gütigen Berggeiste Rübezahl. Das Hügelland, welches sich am Nordfuße der Sudeten ausdehnt, ist recht fruchtbar; hier gedeiht besonders der Flachs in ganz vorzüglicher Güte. (Leinenweberei.) Das Klima der Sudeten ist rauh. Lange, schneereiche Winter wechseln schroff ab mit kurzen, warmen Sommern. Auf den höchsten Kämmen und Gipfeln gedeiht infolge der Kälte der Wald nicht mehr. 2. Die Oder. Die Gewässer der nördlichen Sudeten sammelt die Oder. Ihre Quelle liegt in Österreich auf dem östlichsten Teile der Sudeten. Nach ihrem Übertritt auf deutschen Boden fließt sie zuerst nordwestlich, dann nördlich. In mehrere Arme geteilt mündet sie bei Stettin in die Ostsee. Xi. Die Norddeutsche Wefeöene. 1. Lage. Von den deutschen Mittelgebirgen bis zur Nord-und Ostsee breitet sich die große Norddeutsche Tiefebene aus. Sie nimmt etwa die Hälfte des Deutschen Reiches ein und wird von der Elbe in einen west- und ostelbischen Teil zerlegt. A. Dastiefland westlich der Elbe. Es bildet eine fast ebene Fläche, die sich ganz allmählich zur Nordsee abdacht. Der südliche Teil der Ebene, der sich von der Elbe bis zum Rheine am Fuße der Gebirge entlang zieht, ist sehr fruchtbar, der mittlere Teil dagegen unfruchtbar. Er wird gebildet aus

8. Schulj. 4 - S. 43

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 43 — Xiii. Me übrigen norddeutschen Staaten. 1. Die erste Reihe zieht sich an der Nord- und Ostsee hin und besteht aus den beiden Großherzogtümern Mecklenburg, den drei freien Reichsstädten Lübeck, Hamburg, Bremen und dem Großherzogtum Oldenburg. Das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz liegt im Gebiet des nörblichen Landrückens. Es ist ein Ackerbauland. Hauptstadt ist Neu-Strelitz. Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin reicht vom nörblichen Lanbrücken bis an die Ostsee. Zum Ackerbau treten hier noch Schiffahrt, Fischfang und Handel. Die Hauptstabt ist Schwerin, die wichtigste Hanbelsstabt Rostock. Die freien Städte Hamburg an der Elbe, Bremen an der Weser und Lübeck an der Ostsee sinb die bebeutenbsten Seehandelsstädte Deutschlands. Ihre gewaltigen Handelsflotten tragen die Erzeugnisse des deutschen Gewerbefleißes und des Ackerbaues in alle Welt und bringen Kaffee, Tee, Tabak, Petroleum usw. zurück. — Der Vorhafen von Hamburg ist Kuxhaven, der Vorhafen Bremens Bremerhaven. Nach Hamburg können zur Flutzeit auch die größten Schiffe mit voller Labung gelangen, nach Bremen nicht. Das Großherzogtum Oldenburg liegt süblich des Jabebusens im Gebiete der Marschen und Moore. Ackerbau, Rinber- und Pferbezucht sinb Haupterwerbsquellen. Die Hauptstabt ist Olben-burg. 2. Die zweite Reihe der norbbeutschen Kleinstaaten wirb von Anhalt, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und Lippe-Detmolb ge-bilbet. Das Herzogtum Anhalt wirb von Elbe, Mulbe und Saale burchflossen und reicht bis an den Unterharz. Haupterwerbsquellen sinb in der Ebene Rüben- und Getreibebau, im Unterharze Walbwirtschaft und Bergbau auf Kupfer. Die Hauptstabt ist Dessau an der Mulbe. Das Herzogtum Braunschweig liegt zwischen den Provinzen Sachsen und Hannover. Es besteht aus 3 Hauptteilen. Der nörb-liche Teil liegt in der Norbbeutschen Tiefebene und wirb von der Oker und Aller burchflossen. Der sübliche Teil liegt im Unterharze und wirb von der Bobe durchzogen. Der westliche Teil reicht vom Harze bis zur Weser und wirb von der Weser und Leine bewässert. Erhebungen. Im nörblichen Teile liegen der Elm, die Asse und die Lichtenberge. Im Harzteile ist die höchste Erhebung der fast 1000 m hohe Wurmberg; im Westteile liegen Solling, Hils und Ith. Der Boben des nörblichen Teiles ist sehr fruchtbar. Hier blühen der Getreibe-, Rüben- und Gemüsebau. Im Harzteile brin-

9. Schulj. 4 - S. 44

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 44 — gen Waldwirtschaft, Viehzucht und Fremdenverkehr reiche Einnahmen. Die Bewohner des Wesertales treiben in den Tälern Ackerbau und Viehzucht, im Gebirge Waldwirtschaft. Außerdem finden viele bei der Gewinnung und Verarbeitung der Sollinaer Platten ihr täglich Brot. Das Herzogtum ist in 6 Kreise geteilt, die nach den Hauptstädten benannt sind. Im nördlichen Teile liegen die Kreise Braunschweig, Wolfenbüttel und Helmstedt. — Die Hauptstadt Braunschweig liegt an der Oker. Sie hat bedeutende Konserven- und Maschinenfabriken und zahlreiche Schlachtereien und Bierbrauereien. Braunschweiger Gemüse, Wurst und Bier gehen weit über die Grenzen des Landes. — Wolfenbüttel treibt viel Gemüsebau, Bad Harzburg hat starken Fremdenbesuch. — In der Nähe von Helmstedt wird viel Braunkohle zutage gefördert. Den südlichen Teil bildet der Kreis Blankenburg. Die Stadt Blankenburg liegt herrlich am Ostabhange des Unterharzes. Sie hat lebhaften Fremdenverkehr. — Der Westteil umfaßt die Kreise Holzminden und Gandersheim. (Gandersheim und Seesen.) Zum Herzogtume gehört auch das Amt Thedinghausen, das am Unterlauf der Weser in der Nähe von Bremen liegt. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe liegt in der Nähe der Westfälischen Pforte. Die Hauptstadt ist Bückeburg. Das Fürstentum Lippe dehnt sich vom Teutoburger Walde bis zur Weser aus; ant Fuße des Teutoburger Waldes, in der Nähe des Hermannsdenkmales, liegt die schöne Hauptstadt Detmold. 3. Die dritte Reihe der Mittel- und Kleinstaaten wird gebildet von dem Königreiche Sachsen, den Thüringischen Staaten und dem Großherzogtum Hessen. Das Königreich Sachsen umfaßt den Nordrand des Erz-, Elb-sandstein- und Lausitzer Gebirges und das sächsische Flachland. — Durchflossen wird es von Elbe, Mulde, Spree und Lausitzer Neiße. — Haupterwerbsquellen sind Ackerbau und Viehzucht, Bergbau, Industrie und Handel. Die Hauptstadt Dresden liegt an der Elbe, Leipzig im Flachlande, Chemnitz vor dem Erzgebirge. Die Thüringischen Staaten liegen rings um den Thüringer Wald und im Thüringer Flachlande. Beschäftigung: siehe Thüringer Wald! . Der größte thüringische Staat ist das Großherzogtum Sachsen-Weimar, im Gebiet der Saale und des Thüringer Waldes. Die Hauptstadt ist Weimar; an der Saale liegt Jena, am Nordfuße des Thüringer Waldes Eisenach. (Luther.) Das Großherzogtum Hessen. Es besteht aus einem nördlichen Teile, der das unfruchtbare Vogelsgebirge umfaßt, und einem süd-

10. Schulj. 4 - S. 45

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 45 — lichen Teile, der in der Oberrheinischen Tiefebene liegt. Erwerbsquellen sind Ackerbau, Waldwirtschaft und Industrie. Die Hauptstadt ist Darmstadt, sie liegt gleich Mainz und Worms in der Oberrheinischen Tiefebene. Xiv. Die süddeutschen Staaten. 1. Das Königreich Bayern. Es besteht aus dem Hauptlande und der Rheinpfalz; ersteres umfaßt das Alpenland, die Oberdeutsche Hochebene und das Fränkische Stufenland, letztere liegt in der Oberrheinischen Tiefebene. — Haupterwerbszweige sind Getreide-, Hopfen-, Wein- und Tabakbau, die Viehzucht, Waldwirtschaft und Industrie. (Bier.) — München, die Hauptstadt, liegt an der Isar, Augsburg am Lech, Nürnberg im Fränkischen Stufenlande. 2. Das Königreich Württemberg nimmt das Schwäbische Stufenland und einen kleinen Teil des östlichen Schwarzwaldes und der süddeutschen Hochebene ein. Durchflossen wird es von Neckar und Donau. Haupterwerbsquellen sind 1. Getreide-, Obst- und Weinbau im Stufenlande, 2. Waldwirtschaft im Schwarzwalde, 3. Eisengewinnung und Viehzucht im Jura. Die Hauptstadt Stuttgart liegt im Stufenlande in der Nähe des Neckars. 3. Das Großherzogtum Baden liegt im Gebiete der Oberrheinischen Tiefebene und des Schwarzwaldes. Die wichtigsten Erwerbsquellen sind Getreide-, Obst- und Weinbau im Rhein- und Neckartale, Viehzucht, Waldwirtschaft und bedeutende Holzindustrie im Gebirgslande. Die Hauptstadt Karlsruhe und die wichtige Handelsstadt Mannheim liegen in der Oberrheinischen Tiefebene, Heidelberg (Schloß) liegt am Neckar und das berühmte Baden-Baden im nördlichen Schwarzwalde. 4. Das Reichsland Elsaß-Lothringen, 1870/71 von Frankreich zurückerobert, liegt im Gebiet der Oberrheinischen Tiefebene und des Wasgenwaldes. Durchflosien wird es vom Rhein, von der Jll und Mosel. — Haupterwerbsquellen sind 1. Ackerbau und Weinbau in der Tiefebene, 2. Bergbau auf Eisen und Kohlen am Westabhange des Wasgenwaldes, 3. Waldwirtschaft und bedeutende Weberei im Wasgenwalde. Die Hauptstadt des Elsaß ist Straßburg an der Jll, die Hauptstadt Lothringens ist Metz an der Mosel. Beide sind starke Festungen. Xv. Das Deutsche Weich. 1. Das Deutsche Reich ist fast 150 mal so groß wie das Herzogtum Braunschweig und Iy2 mal so groß wie das Königreich Preußen. Seit dem Jahre 1888 regiert Kaiser Wilhelm Ii.
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